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Neue und alte Techniken der Radierung und Edeldruckverfahren

Umfangreichere Informationen finden Sie im Buch.
Sie erhalten das Buch in der mehrfach erweiterten 7.Auflage 2020 mit 232 Seiten
im Buchhandel oder versandkostenfrei (BRD) im Direktversand
ISBN 978-3-9821765-0-5

 

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Neue und alte Techniken der Radierung und der photographischen Edeldruckverfahren


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Die „Kaltnadelradierung“

www.ätzradierung.de

„dry point“, „Drypoint“, (engl.)

„pointe sèche“, „Gravure à pointe sèche (frz.)

„Incisione a puntasecca“, „Puntasecca“ (ital.)

„Droge naald“ (holl.)

Die Kaltnadelradierung bekam ihren Namen, weil die Platte zum Auftragen des Ätzgrundes nicht erwärmt werden muss. Im Gegensatz zum „warmen“ Verfahren des Ätzens wird bei der Kaltnadeltechnik mit der Nadel unter Druck und Kraftaufwand in die Platte gekratzt. Bei der später beschriebenen Ätzradiertechnik wird dagegen sehr frei, wie auf Papier in den Abdecklack gezeichnet.

Der Linienausdruck der Kaltnadelradierung ist samtig, malerisch, weil die die meiste Farbe bei der Kaltnadel nicht in der aufgerissenen Furche hängt, sondern auch am aufgeworfenen Grat. Während die Linie bei der Strichätzung klar und „kalt“, scharf geschnitten erscheint, ist die Linie der Kaltnadel weich, warm und nicht so tiefschwarz. Rembrandt gab seien Platten mit der Kaltnadel die schwarze Tiefe und erzeugte durch Strichätzungen in den Lichterpartien noch eine Zeichnung.

Je weicher das Metall ist, desto leichter lässt sich mit der Radiernadel der charakteristische (und notwendige) Grat aufwerfen. Je weicher das Metall ist, umso schneller drückt sich dieser Grat aber auch wieder flach und umso weniger gute Abzüge erzielen Sie.

Die Radiernadel hat eine Spitze aus Stahl, Saphir oder Diamant.
Zink ist zu weich für die Kaltnadeltechnik, es nutzt sich beim Druck sehr schnell ab und lässt nur etwa 10 gleichartig gute Abzüge zu. Der geringe Widerstand beim Zeichnen in Zink muss mit einer sehr geringen Auflage bezahlt werden.

Mit einer Kupferplatte erreichen Sie eine Auflage von 20-30 gleichartigen Abzügen. Hayter meint, dass das sehr harte „beryllium-copper-alloy“ ein ideales Material für Kaltnadel sei. Sie sollten die Kaltnadelplatte möglichst verstählen, weil sich die Grate bei jedem Druck abnutzen und die Radierung ihre charakteristische Weichheit verliert.

Das Verstählen oder Verchromen der Platte bietet die Möglichkeit der Auflagensteigerung. Sie können dadurch die Auflage auf 50-100 Abzüge steigern. Probedrucke sollten weitgehend vermieden werden, weil jeder Druck den aufgeworfenen Grat abnutzt.

Den Arbeitsfortschritt bei der Kaltnadelradierung können Sie beobachten, wenn Sie ab und zu etwas Druckfarbe auf die Platte reiben und mit dem Handballen blankreiben. Halten Sie die Platte danach vor einen Spiegel und Sie können das zu erwartende Druckergebnis sehen. Auch beim Schaben zu tief geratener Linien lässt sich das Ergebnis durch Einreiben mit Druckfarbe recht gut beurteilen.

Vorsicht! Beim Wischen und Radieren können die scharfen Grate die Haut verletzen.

Tip: Kleben Sie ein Heftpflaster an Finger und Handrücken und arbeiten Sie mit einer Radierbrücke.

Das Ergebnis der Kaltnadelradierung hängt auch stark davon ab, wie Sie Ihre Nadel halten:

Hayter unterscheidet 4 Linienarten:

  1. 1.) Eine senkrecht gehaltene Nadel ergibtzwei Grate und damit im Druck eine Doppellinie:

  2. 2.) Halten Sie die Nadel in einem Winkel von 30°, ergibt sich nur ein Grat und eine breite Linie:

  3. 3.)30°- 60° schräg gehaltene Nadel ergibt einen Sägezahngrat:

  4. 4.) Die über 60° geneigte Nadel entfernt den Grat und ergibt nur die Vertiefungslinie, die jedoch nicht so dunkel druckt.


    Titelbild Techniken der Radierung
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    * 7. erweiterte Auflage 2020
    * 232 Seiten - Großformat A4
    * 120 Abbildungen & 13 Tafeln
    * 720 gr
    * 29,5 x 21 cm
    * 35 €uro
    * ISBN 978-3-9821765-0-5

    * Bezugsquellen

    Leseproben(PDF):
    * Grundlagen
    * Edeldruckverfahren
    * Chemikalienverzeichnis
    * Inhaltsverzeichnis

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